Schmelztiegel London
Was haben Georg Friedrich Händel, Charles Dieupart, Francesco Geminiani und Pietro Castrucci gemeinsam?
Sie alle zog es im 18. Jahrhundert im Laufe ihrer Karriere in die pulsierende Musikmetropole London.
Dort gaben sich die Starsänger:innen und Komponisten aus ganz Europa die Klinke in die Hand. Da das Urheberrecht nicht existierte, zitierte man ungeniert die musikalischen Ideen der Kolleg:innen oder schrieb Stücke um, um sie dem Geschmack des englischen Publikums anzupassen.
In unserem Programm Schmelztiegel London gehen wir den verschiedenen Nationalstilen dieses kreativen Austausches auf die Spur.
Warum tauchen auf einmal so viele Bearbeitungen von Violinsonaten für Blockflöte auf? Drohte der englische Musikstil durch die Anwesenheit so vieler zugezogener Musiker:innen unterzugehen?
Diese und weitere Fragen ergründen wir musikalisch und im Gespräch mit dem Publikum. In einem sind wir uns dabei sicher: viele der überraschenden und mitreißenden Musikstücke wäre ohne die Verschmelzung so unterschiedlicher Musiksprachen nicht entstanden.
Caroline Rohde, Blockflöten
Ortrun Sommerweiß, Cembalo
Leonie Maier, Barockcello